Schaub Lorentz T50
Mal wieder ein Fehler, der mich herausgefordert hat.
Der letzte Stand war, dass am Treibertrafo eine gute Amplitude mit sauberem Sinus zu messen war, aber die Endstufe kein
Signal am Lautsprecher erzeugte.
Wolfgang hatte dann mit viel Mühe die Endstufentransistoren getauscht (sind ganz beschisssen eingebaut) aber leider ohne Erfolg.
Heute habe ich mir die Kiste dann in die Werkstatt geholt.
Die Untersuchung der Endstufe ergab dann schnell den Grund für die magelnde Verstärkung. Die Basis - Emitter Spannung an beiden Endstufentransistoren war 0.
Bekanntlich muss bei einem PNP Transistor die Basisspannung negativ gegenüber der Emitterspannung sein.
Also stimmte die Einstellung des Arbeitspunktes und der daraus resultierende Ruhestrom nicht.
Der Spannungs Offset für die Arbeitspunkte stützt sich in erster Linie an der Spannung -1,4 Volt an der Zelle ST 502.
Diese war bereits von Rüdiger fachgerecht durch 2 in Reihe geschaltet Si Dioden ersetzt worden.
Dennoch lag das Spannungspotential an diesem Messpunkt auf 10 Volt. Somit war der Spannungsteiler R 529 / HL501 und
R 527 / R521 offensichtlich unwirksam. Der einzige Grund hierfür konnte nur der Widerstand R 526 sein, der die Spannungsteilerkette gegen Minus zieht.
Und genau der war es, statt 820 R hat dieser Widerstand 1,2M.
Nach tausch dieses Widerstandes stellte sich die - 1,4 Volt Spannung ein. Die Endstufe lief besser, verzerrte aber noch ganz ordentlich.
Der Ruhestrom lag mit 30 mA sehr hoch und die Transistoren wurden zügig warm, dass Netzteil brach zusammen und brummte stark.
Die neuen Endstufentransistoren waren noch nicht auf dem Kühlkörper montiert und daher keine thermische Kopplung mit dem
NTC HL 501 vorhanden. Das führt bei diesen Gegentaktendstufen sofort zum Temperaturanstieg durch eine fehlende Ruhestromkompensation.
Ich habe dann die alten Transistoren wieder sehr mühsam eingebaut und alles neu verlötet. Nun war die Endstufe Ruhestromstabil, aber der Ruhestrom immer noch zu hoch.
Eine Verstellung der Trimmer R 527 hatte keinen Einfluß auf den Ruhestrom, also neu. Bei der Gelegenheit habe ich dann noch alle Elkos getauscht.
Der Ruhestrom war aber immer noch zu hoch, was nun?
Also dynamische Einstellung- 1 Khz Signal an den Eingang und Oszi an den Lautsprecher - siehe da, die Übernahmeverzerrungen
ließen sich mt dem Trimmer vollkommen kompensieren und die Endstufe lieferte bei 20 mA Ruhestrom ein ganz sauberes
Sinus Signal mit großer Amplitude.
Fragt mich nicht, warum im Schaltplan 8 mA steht, damit läuft die Endstufe nicht.
Alles gut, wunderbarer Klang und große Lautstärke. Das bei dem Gerät befindliche Netzteil war Basisschrott.
Zunächst war die Spannung mit 10 Volt zu hoch und nicht stabil.
Ich habe den ganzen Mist raus geschmissen und eine ordentliche 8 Volt Stabilisierung eingebaut,
damit läuft das Gerät noch besser.
So jetzt noch Probelauf und Gehäuse drauf.
Wenn ich jetzt überlege, wieviel Arbeit wir gemeinsam in dieses Radio gesteckt haben, so grenzt das ganze an Wahnsinn.
Aber ich denke der alte Herr wird sich freuen.
Samsung 32 Zoll Flat Screen. Fehler war ein Kurzschluß im Netzteil.
Radio Telefunken Gavotto. Fehler waren defekte Kondensatoren und ein defekter Ratiodetektor.
Radio US4
Dieses Blaupunkt Röhrenradio US4 von 1950
Preis damals ca 240,00 DM.
Das Radio wurde von Mitarbeitern des
Repair Cafés Castrop Rauxel
wieder instand gesetzt.
Dieses Radio war damals nur von wenigen erschwinglich gewesen und hatte nur Kurzwelle und Mittelwelle. Das Gehäuse ist aus Bakelit.
Es ist ein Allstromgerät und das bedeutet es kommt ohne einen Netztransformator aus.
Das wurde aus Kostengründen gemacht, hat aber als Konsequenz das je nachdem wie der Netzstecker in der Steckdose steckt auf dem internen Chassis die volle Netzspannung von 220V (heute 230V) sein kann. Deshalb musste dafür gesorgt werden, das man das Chassis nicht berühren kann.
Das Radio ist mit 4 Röhren bestückt und hat ein Gewicht von ca 4,8kg.
Toaster Marke Kitchen Aid